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- Veröffentlicht am Donnerstag, 19.06.2008
Kierspe soll blühen, wachsen und gedeihen
Günstiges Wasser für trockene Gärten
Schon im letzten Sommer wurden wir angesichts des damals dringend benötigten Regens von mehreren Bürgern gefragt, ob es nicht möglich sei, auch in Kierspe günstiges Wasser zur Bewässerung der Gärten und des Rasens zu bekommen. In vielen Städten Nordrhein-Westfalens ist dies bereits möglich und vor allem auch sinnvoll, weil der Finanzrahmen der privaten Eigentümer u.a. durch rapide steigende Energiepreise ohnehin immer enger wird. Diese Frage wurde jetzt wieder an uns herangetragen.

Günstiges Wasser in trockenen Zeiten: Das Gartenwasser.
Helmut Franke und Lothar Otto haben deshalb bei Stadtverwaltung und Stadtwerken nachgefragt und machen deshalb alle Haus- und Gartenbesitzer darauf aufmerksam, dass mindestens die Abwassergebühren, die mit 4,93 €/cbm sehr hoch sind, für das verbrauchte Giesswasser eingespart werden können. Dazu muss ein entsprechender Nachweis erfolgen und ein separater Wasserzähler eingebaut werden. Die Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung der Stadt Kierspe geht allerdings von einer „Bagatellgrenze“ von 15 cbm aus, bis zu der keine Gebührenbefreiung erfolgt.
Bei vielen Gartenbesitzern dürfte diese Bagatellgrenze aber kein Problem darstellen, denn als Faustzahl für den Verbrauch von Gartenwasser werden pro Jahr 60 Liter pro Quadratmeter angesetzt. Der tatsächliche Verbrauch hängt von den angebauten Kulturen, der Bodenart, den Giessgewohnheiten und den natürlichen Niederschlägen ab. So kann in trockenen Jahren der Wasserbedarf bei feuchtigkeitsliebenden Gemüsepflanzen durchaus bis zu 300 l/qm betragen. Wenn man von einer zu bewässernden Fläche von 100 Quadratmeter ausgeht, beläuft sich der gesamte Bedarf auf 6 bis 30 cbm im Jahr.
Wasserzähler sind preiswert in Baumärkten zu bekommen oder können von Fachbetrieben eingebaut werden. Empfohlen wird eine Abnahme des installierten Wasserzählers durch die Stadtwerke Kierspe und eine formlose Meldung an die Stadtverwaltung. Der Abzug der verbrauchten Wassermenge ist spätestens 6 Wochen nach Ablauf des Erhebungszeitraums (Jahresende) bei der Stadt Kierspe geltend zu machen. Dieses Verfahren wird nach Aussage der Stadtverwaltung von einigen Kierspern auch schon seit Jahren genutzt.
Unabhängig davon weisen Franke und Otto darauf hin, dass für die Bewässerung von Blumen, Sträuchern und Rasen soweit wie möglich auf Regenwasser zurückgegriffen werden sollte. Neben der Rückführung in den natürlichen Kreislauf können dadurch nämlich die begrenzten Trinkwasser-Ressourcen geschont und auf diese Weise ein nachhaltiger Beitrag zur Erhaltung ausreichender Grundwasservorkommen geleistet werden. Ausserdem hat es den Nebeneffekt, dass sich damit erhebliche Einsparungen an Wassergeld ergeben.
Vor allem der Abfluss von Dachflächen ist für die Sammlung des Regenwassers besonders gut geeignet, da im Normalfall das gesammelte Wasser eine gute Qualität aufweist. Die einfachste Möglichkeit der Regenwassersammlung ist die Regentonne, die unter eine Öffnung im Fallrohr gestellt wird. Das gesammelte Wasser kann dann im Garten als Giesswasser Verwendung finden. Bei geeigneter Grösse der Tonnen kann, abgesehen von langen Trockenperioden, beinahe der komplette jährliche Giesswasserbedarf gedeckt werden.