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- Veröffentlicht am Montag, 15.01.2024
Unkontrollierte Vermehrung wird zur Plage
FWG fordert den Erlaß einer Kastrations- und Kennzeichnungspflicht von Katzen
In 2021 lebten in Deutschland rund 17 Millionen Hauskatzen plus mindestens zwei Millionen verwilderte Streuner. Tendenz: steigend! Doch Katzen sind Raubtiere. Zu ihrer Beute zählen kleinere Säugetiere wie Maulwürfe und Mäuse, aber auch Eidechsen, Blindschleichen, Frösche und Vögel.
Die Hauskatzen sind satt!
Früher hielten vielen Familien Katzen, damit die Zahl der Mäuse (und damit Krankheiten und Tierfraß) auf dem Bauernhof oder im Haus oder in der Wohnung nicht übermäßig zunahm. Heute ist das nicht mehr nötig und stattdessen jagen die Katzen heute Vögel. Aber nicht etwa, um sie zu fressen. Die Vögel werden meist nur totgebissen oder totgespielt und dann irgendwo abgelegt. So fallen allein in Deutschland jedes Jahr bis zu 200 Millionen Vögel Katzen zum Opfer (Schätzungen des NABU). Das wird zur echten Bedrohung für die Artenvielfalt, warnen auch andere Naturschützer. Untersuchungen aus anderen Ländern zeigen, daß bereits ganze Arten ausgerottet wurden. Die Katzen stören damit den natürlichen Nahrungskreislauf nicht nur durch das Töten der Beutetiere, sondern sie sind auch unnatürliche Konkurrenten für heimische Raubsäuger.
Unterernährt, krank und von Parasiten befallen:
Ein weiteres Problem sind die Streuner, die für ein Leben in der Natur nicht gerüstet sind und ohne menschliche Fürsorge oft frühzeitig und oftmals qualvoll sterben, weil sie aufgrund ihrer schweren Lebensbedingungen anfälliger für Krankheiten sind. Sie sind in der Regel nicht geimpft. Deshalb können sich Katzenseuche, Katzenschnupfen etc. ungehindert ausbreiten. Dies gefährdet auch Freigänger-Katzen, die ein festes Zuhause haben.
Das Leid dieser Streuner ist über die Jahre zu einem der größten unbemerkten Tierschutzprobleme in Deutschland geworden. Denn frei lebende Katzen sind keine Wildtiere, die allein gut zurechtkommen, sondern domestizierte Haustiere, die auf menschliche Fürsorge und Pflege angewiesen sind. Um ihr Leid langfristig zu beenden, ist eine bundesweite Kastrationspflicht für Katzen notwendig.
Deshalb ist es sinnvoll, eine entsprechende Verordnung zu erlassen. Im Kiersper Umkreis haben Altena, Balve, Finnentrop, Iserlohn, Menden, Nachrodt-Wiblingwerde, Neuenrade, Werdohl und der Oberbergischer Kreis (mit 13 Städten und Gemeinden) dies bereits getan.
Und auch wir wollen deshalb nun, daß die Stadt Kierspe eine Verordnung über die Kastrations- und Kennzeichnungspflicht von Katzen erläßt, die sich außerhalb der Wohnungen ihrer Halter frei bewegen. Unsere beiden Mitglieder im Umwelt- und Bauausschuß, Peter Christian Schröder und Wolfgang Sikora haben für die Fraktion einen entsprechenden Antrag an den Rat gestellt.